Sonntag, 8. Juli 2007
Vieles läuft verkehrt... 2 Sachen:
635csi, 01:04h
Vielversprechender Titel. Was steht drin? Ich weiß es noch nicht. Im Radio läuft Metallica vom Live Earth. aber das ist ein anderes Thema. Genau so, wie die Steuerpolitik des Kongo hier nicht interessiert. Nichts gegen Kongo, aber es gehört hier schlicht und einfach nicht her. Oder vorsichtiger: zumindest weiß ich nicht, ob bei der Steuerpolitik Kongos vieles verkehrt läuft. Insofern kann ich mich darüber nicht äußern.
Punkt Nummer eins: wenn ich Freitag abends mit der Tram von Marzahn nach Friedrichshain/Prenzlauer Berg fahre, reise ich quer durch einige Gradienten des Asozialen. Die Kundschaft der BVG ist eine andere, als auf dem Hinweg. Horden von aggressiven Jugendlichen, die in der Bahn trinken und rauchen und schlechte Stimmung verbreiten. Sie fahren in das Zentrum der Stadt, um auf einer der umstrittenen Flatrateparties ihrer Art von Lustgewinn nachzugehen. Man kann den kollektiven Abschuss einer Jugend, die keine edlen Ziele mehr hat, nur zu gut spüren. Was finden sie daran, über ihre Handys die ganze Bahn mit "Gangsta-Rap" zu beschallen? Das ist Reviermarkieren der Generation Handy. Folgerichtig sind neuere Mobiltelefone natürlich mit leistugsfähigeren Lautsprechern bestückt. Wann wird es wohl das erste Handy mit Subwoofer geben? Kunden dafür gibt es in Berlin mit Sicherheit genug.
Punkt Nummer zwei: Die Verkümmerung der Popmusik. Seitdem Popmusik kein Versuch mehr sein darf, sondern im Idealfall ein Produkt absoluter Berechnung und Perfektion ist, der sich möglichst in der Mitte einer beliebigen Schublade einordnen lässt, sollte man dazu übergehen, einen geeigneteren Begriff zu verwenden. Aus der eigentlichen Musik wurde das Funktionale extrahiert, das Künstlerische weggelassen.
Übrig bleiben Tonfolgen und Textzeilen, dessen Zweck es ist, auf möglichst primitive Art und Weise ein großes Gefühl des Hörers anzusprechen. Mittel ist nicht mehr der unmittelbare, echte Gefühlsausdruck, sondern ein Schauspiel, eine Lüge.
Auf der Strecke bleiben Genie und Sound. Wo sind die, die es noch ernst meinen? Die überhaupt dazu im Stande sind? Wer sich sich von diesem pervertierten Weichspülgang noch angesprochen fühlt, sollte einen Arztbesuch in Erwägung ziehen.
Im Endeffekt wird die Musik durch die Wegnahme der zeitlosen Elemente sterblich, oder gar tot. Hörspaß ist egal, Hauptsache die Emotionen werden erweckt. Das Ohr soll nur fressen, nicht genießen.
Geld gibt man für die Produktion trotzdem aus. Denn richtig: ein "Act" muss produziert werden! Nur fließt das Geld nicht in den Klang selbst, sondern in die Präsentation. Die Musik muss entmusiziert werden, die Menschen müssen entmenschlicht werden. Die Band muss FETT klingen! Und gut aussehen! Hauptsache es ist unecht und aalglatt. Die vermeintliche Hauptsache wird zur Begleiterscheinung und umgekehrt.
Wie nennen wir also diese Missgeburt der Medienwelt? Tonheuchlerei? Kunstklang? Scheiße fürs Volk?
Ist mir egal, aber ich kann nur dringend davon abraten, "es" zu konsumieren. Leute, lernt wieder Musik zu hören und kauft euch vernünftige, gute, ehrliche, wilde und direkte Platten, die euch aufhorchen lassen. Wer nicht alle Platten der Beatles kennt, dem sei hiermit eine Aufgabe für die nächsten Monate gegeben.
Punkt Nummer eins: wenn ich Freitag abends mit der Tram von Marzahn nach Friedrichshain/Prenzlauer Berg fahre, reise ich quer durch einige Gradienten des Asozialen. Die Kundschaft der BVG ist eine andere, als auf dem Hinweg. Horden von aggressiven Jugendlichen, die in der Bahn trinken und rauchen und schlechte Stimmung verbreiten. Sie fahren in das Zentrum der Stadt, um auf einer der umstrittenen Flatrateparties ihrer Art von Lustgewinn nachzugehen. Man kann den kollektiven Abschuss einer Jugend, die keine edlen Ziele mehr hat, nur zu gut spüren. Was finden sie daran, über ihre Handys die ganze Bahn mit "Gangsta-Rap" zu beschallen? Das ist Reviermarkieren der Generation Handy. Folgerichtig sind neuere Mobiltelefone natürlich mit leistugsfähigeren Lautsprechern bestückt. Wann wird es wohl das erste Handy mit Subwoofer geben? Kunden dafür gibt es in Berlin mit Sicherheit genug.
Punkt Nummer zwei: Die Verkümmerung der Popmusik. Seitdem Popmusik kein Versuch mehr sein darf, sondern im Idealfall ein Produkt absoluter Berechnung und Perfektion ist, der sich möglichst in der Mitte einer beliebigen Schublade einordnen lässt, sollte man dazu übergehen, einen geeigneteren Begriff zu verwenden. Aus der eigentlichen Musik wurde das Funktionale extrahiert, das Künstlerische weggelassen.
Übrig bleiben Tonfolgen und Textzeilen, dessen Zweck es ist, auf möglichst primitive Art und Weise ein großes Gefühl des Hörers anzusprechen. Mittel ist nicht mehr der unmittelbare, echte Gefühlsausdruck, sondern ein Schauspiel, eine Lüge.
Auf der Strecke bleiben Genie und Sound. Wo sind die, die es noch ernst meinen? Die überhaupt dazu im Stande sind? Wer sich sich von diesem pervertierten Weichspülgang noch angesprochen fühlt, sollte einen Arztbesuch in Erwägung ziehen.
Im Endeffekt wird die Musik durch die Wegnahme der zeitlosen Elemente sterblich, oder gar tot. Hörspaß ist egal, Hauptsache die Emotionen werden erweckt. Das Ohr soll nur fressen, nicht genießen.
Geld gibt man für die Produktion trotzdem aus. Denn richtig: ein "Act" muss produziert werden! Nur fließt das Geld nicht in den Klang selbst, sondern in die Präsentation. Die Musik muss entmusiziert werden, die Menschen müssen entmenschlicht werden. Die Band muss FETT klingen! Und gut aussehen! Hauptsache es ist unecht und aalglatt. Die vermeintliche Hauptsache wird zur Begleiterscheinung und umgekehrt.
Wie nennen wir also diese Missgeburt der Medienwelt? Tonheuchlerei? Kunstklang? Scheiße fürs Volk?
Ist mir egal, aber ich kann nur dringend davon abraten, "es" zu konsumieren. Leute, lernt wieder Musik zu hören und kauft euch vernünftige, gute, ehrliche, wilde und direkte Platten, die euch aufhorchen lassen. Wer nicht alle Platten der Beatles kennt, dem sei hiermit eine Aufgabe für die nächsten Monate gegeben.
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